Catriona

Dito Catriona
© Jonas Weibel

Catriona ist mein tägliches Vorbild an kreativer Energie. Eine Powerfrau, die mich immer wieder verblüfft, gar verzaubert und die zielstrebig ihren Weg geht. Daher war für mich unbestritten: Mit Catriona starte ich mein erstes Porträt unserer Rubrik «People».

Wir besuchen Catriona in ihrem wunderbaren Zuhause in Luzern, das zugleich auch ihr schmuckes Atelier beherbergt. Genau du liest richtig: Luzern. Wir Dito-Girls schauen gerne einmal über die Grenzen von Zürich und Bern hinaus und geniessen die Sonne und die malerische Bergaussicht für einmal in der Innerschweiz.

Dito Catriona

Kurzportrait: Catriona, 28, hat an der Hochschule Luzern Illustration studiert und arbeitet als leitende Grafikerin in einer Kommunikationsagentur. Nebenbei gestaltet sie als Freelancerin Markenauftritte, Verpackungsdesigns, Werbematerial und entwirft Bildkonzepte sowie Illustrationen.

Catriona, wolltest du schon immer im Kreativbereich arbeiten?

Schon früh wusste ich, dass ich etwas Kreatives machen möchte. Sprachen und Journalismus hätten mich auch gereizt, aber ich habe mich dann durch die Zeit in unserem Ferienhaus in East Anglia (England) sehr für die dort präsente Illustrationsszene interessiert und mich deshalb für diese Richtung entschieden.

Ich wollte schon immer etwas machen, das kein Geld einbringt.

Woher holst du dir Inspiration für deine Arbeit?

Insbesondere aus der Natur. Pflanzen und Tiere beeindrucken mich dabei am meisten. Sie haben wunderschöne Strukturen und Zeichnungen, die mich jedes Mal wieder von Neuem inspirieren.

Menschen sind in meinen Augen unästhetisch. Tiere und die Natur hingegen, haben wunderbare Strukturen und Eigenheiten.

Wie gehst du bei der Recherche für Projekte vor?

Ich ordne jeden Auftrag gerne zuerst ein. Was haben die anderen gemacht? Was gibt es? Dafür ist Google natürlich ideal. Dann lasse ich mich viel von Blogs oder auch Plattformen wie Designspiration anregen.

Wie illustrierst du? Per Hand oder mit dem Tablet?

Im Studium hat man sehr grossen Wert auf die Handzeichnung gelegt, also die alte Schule. Mittlerweile schätze ich die Kombination aus beidem. Der Computer ermöglicht es, einen Schritt weiter zu gehen. Vieles im Zusammenhang mit dem digitalen Medium habe ich mir im Selbststudium angeeignet.

Du bist ein Multitalent «Illustratorin, Grafikerin, Programmiererin, etc.» – was machst du am liebsten?

Ich kann mich nicht für etwas Spezifisches entscheiden, nur eine Richtung einzuschlagen, wäre mir zu langweilig.

Du konzipierst auch Storyboards, was ist dein Lieblingsfilm?

Ich möchte mich nicht speziell auf einen Film festlegen. Alles von Wes Anderson finde ich toll – besonders Rushmore. Ich mag Filme, die einen speziellen Humor und eine inszenierte Wirkung haben. Ein Film gefällt mir besonders, wenn er ein wenig surreal, absurd und etwas perfektionistisch ist.

Ich verzeihe es Tim Burton bis heute nicht, dass er «Alice in Wonderland» dermassen verhunzt hat. «Edward Scissorhands» hingegen liebe ich!

Wer sind deine Vorbilder?

Angie Lewin oder auch Mark Hearld. In meiner Studienzeit konnte ich von den tollen Druckwerkstätten profitieren, in welche mich Bruno Bussmann eingeführt hat.

Du sprachst einmal davon «kreativ zu sein innerhalb eines Corporate Designs», was meinst du damit genau?

Es gibt verschiedene Qualitäten von Corporate Designs. Ein gutes Corporate Design lässt viele Freiräume und erlaubt neue Möglichkeiten. Andere schliessen das von vornherein aus und lassen wenig Kreativität zu. Im Bereich Film sind die Freiheiten meist grösser und das nutze ich auch gerne als Ausgleich, um mich auszuleben.

Was empfiehlst du angehenden Grafikern?

Es gibt wie in vielen anderen Berufen auch, eine Vielzahl von Menschen, die genau das Gleiche tun wie ich. Dies kann frustrierend sein und auch den eigenen Stil zu finden, ist alles andere als einfach. Aber je älter man wird, umso gefestigter wird man. Darauf sollte man sich konzentrieren.

Was war der beste Tipp, der dir einmal gegeben wurde?

Versuche jeden Tag etwas Neues im Alltäglichen zu sehen.

Was schätzt du an der Stadt Luzern? Inwiefern inspiriert sie dich?

In Luzern kann ich in der Mitte vom Zentrum innerhalb weniger Gehminuten an den lauschigsten Orten komplett alleine sein. Da komme ich zur Ruhe und schöpfe Energie.

 

Zum Abschluss gebe ich dir ein Stichwort und du mir deinen ersten Gedanken dazu. Starten wir!

Pantonefarbe: Türkis
Liebste Druckvarianten: Linolschnitt & Siebdruck
Musik: Hmm, momentaner Track: Dark Sea von Nils Oakland. Deaf Center, Dictaphone und Hauschka vom Label Sonic Pieces.
Superheldenkraft: Fliegen
Bestes Comic: «You’re all just jealous of my jetpack» von Tom Gauld
Pinky oder Brain: Pinky (Fabs Aussensicht: eindeutig Brain ;-))
Ich in 10 Jahren: Arm aber glücklich
Nike oder Adidas: Adidas
Montag: blöd, lieber Freitag
Bester Anglizismus: Trash
Liebste Stadt: Kopenhagen
Luxus: Freiheit
Lieblingsserie: Fargo

 

Wir von Dito sind grosse Fans von Catriona und vielleicht hast auch du bereits das eine oder andere Design von ihr in den Händen gehalten: die wunderbaren à la Carte Maps aus Paris, Vancouver oder London hat sie beispielsweise illustriert. Wir wollen mehr von dir, Catriona!

Merci für den herzlichen Empfang und ein erneutes Dankeschön an Jonas für die tollen Fotos!

Written By
More from Fab

SWISSness von heute

Rund eine Woche nach dem Schweizer Nationalfeiertag stellen wir uns der Frage:...
Read More

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.