Kaum war ich aus Teneriffa zurück, hiess es auch schon Koffer auspacken und gleich wieder neu packen, denn ich durfte mit meinen Arbeitskollegen erneut in den Süden. Unser Ziel die Expo Milano!
Kommunikation oder Botschaften im dreidimensionalen Raum
damit beschäftige ich mich hauptberuflich und so diente dieser Teamausflug natürlich vor allem der Inspiration.
Erste Station Lugano
Eine lustige Zugfahrt verbrachten wir bis zur ersten Etappe nach Lugano, wo wir in der wunderschönen Villa Castagnola nächtigen durften. Der Ausblick auf den See und den San Salvatore hat uns ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert und die wunderschöne Aussicht auf den Park und die Palmen hat das Aufstehen am Expo-Tag dann auch erheblich erleichtert. Wer eine pompöse Hochzeitslocation im Tessin sucht, hier wird man fündig.
Expo Milano
Von Lugano waren wir nur einen Katzensprung von Mailand entfernt und kaum waren wir auf dem Expo-Gelände angelangt, strömten die Menschen neben uns auch schon in Massen zum Eingang. Mein grösster Albtraum sozusagen. Das Einlassprozedere erinnerte stark an die Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen, aber mittlerweile gehören solche Kontrollen ja schon zum üblichen Standard.
Die schlechte Wettervorhersage hat sich sehr schnell als falsche Prognose herausgestellt und so habe ich bereits vormittags meinen Griff zum schwarzen Outfit bitterböse bereut. Während die Sonne das Gelände mehr und mehr erhitzte, merkten wir, wie die angegebenen Wartezeiten bei den Pavillons immer länger wurden. Somit haben wir uns als Gruppe darauf geeinigt, dass wir der Hauptstrasse entlanglaufen und uns spontan entscheiden, wohin es uns zieht.
Food matters
Bei den Ländern Bangladesh und Laos haben wir für eine erste Verpflegungspause gehalten, bei den Food Trucks der USA gab es dann den obligaten Burger mit Bier. Nicht ganz im Sinne der italienischen Esskultur aber für unsere knurrenden Mägen völlig in Ordnung. Gesättigt haben wir uns dann für die Warteschlange vor dem österreichischen und gegen den chilenischen Pavillon entschieden.
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Während wir durch den kühlen Wald der Österreicher marschierten, kamen wir auf die kühne Idee, den Pavillon mit der längsten Warteschlange in Angriff zu nehmen: namentlich Japan. Zwischenzeitlich war hier die Rede von dreieinhalb Stunden Wartezeit. Ein grosser Teil davon in der brütenden Hitze. Zwei Stunden sollten es am Ende werden und nachher waren wir todmüde aber doch ungemein stolz auf «unsere Leistung».
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Und die Japaner wissen, wie man mit einer Kombination aus Szenografie und Technik die Zuschauer begeistert. Ganz besonders gefallen haben mir die ersten zwei Räume, wo man mit einer dazugehörigen App auch Rezepte mitnehmen konnte. Im abschliessenden Restaurant der Zukunft waren mir die Inhalte dann zu schwammig und weniger Show wäre hier mehr gewesen. Trotzdem: beide Daumen hoch für Japan!
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Lohnt sich der Besuch?
Die Weltausstellung in Mailand läuft noch bis zum 31. Oktober und wer sich für Ausstellungen und Architektur interessiert, dem kann ich die Reise in unser Nachbarland durchaus empfehlen. Obwohl das diesjährige Thema «Feeding the Planet, Energy for Life» nicht von allen Ländern gleichermassen integriert wird und die Maskottchen-Paraden ins Disneyland und nicht an eine Expo gehört, haben mir die Pavillons gefallen. Mein Wunsch: Etwas weniger Show und mehr verständliche Inhalte. Gewisse Ansprachen werden in den Pavillons leider nur auf Italienisch gemacht, ein kleines Ärgernis. Die einzelnen Architekturbauten haben mir aber sehr gefallen und lobend erwähnen möchte ich, dass man für die Sanitäranlagen nie anstehen musste.
Zum Abschluss hatte unser Zug dann auf der kurzen Fahrt zwischen Mailand und Lugano 35 Minuten Verspätung – Italien wie man es eben auch kennt. A presto!