Der Sommer ist vorbei. Pustekuchen. Ich weile aktuell in Italien und hole noch etwas Sommer nach. Denn in Wirklichkeit war für mich dieses Jahr – ausser an zwei Lissabon-Wochen – der Sommer gar nie so richtig anwesend. Klar war es warm, aber dieses Sommerfeeling von warmem Regengeruch auf dem Asphalt, barfuss durch frisch geschnittenes Gras zu laufen oder auch mehr als nur drei Mal Aarebaden in Bern war irgendwie nicht vorhanden. Hoffen wir auf einen schönen Indian Summer und einen noch schöneren Herbst. Ich freu mich drauf: Kuschelpullover, Schals und Teetrinken, ohne zwingend krank sein zu müssen (denn ja, das war ich leider auch – an den schönsten Sommertagen).
Ich könnte den Kopf nun in den Sand stecken oder mein Erspartes auf den Kopf hauen und in die Karibik fliegen, wo ich garantiert noch Sommer finden würde. Stattdessen habe ich mich dafür entschieden, mit dem Zug nach Italien zu fahren und noch etwas Sommer zu verspüren sowie mit Bier und Gelati zu versüssen. Schöne Momentaufnahmen aber irgendwie, sollte es doch auch so gehen, den Sommer nach Hause zu holen, oder? Bislang habe ich das nur durch Musik geschafft: Cumbia heisst hier das Zauberwort. Die Musik aus meinem Heimatland, wo die Sonne scheint, auch wenn sie nicht scheint. Kein Wunder, denn Cumbia steht mit seinem hüpfenden Rhythmus für «Trommel» und «sich bewegen».
Wenn ich an Sommer denke, dann fällt mir nicht nur Musik, Sonne und Meer ein, sondern: Palmen! Es sind also ganz bestimmte Bäume, die mich sofort in dieses «Welcome to Miami»-Gefühl hineinkatapultieren. Da meine Wohnung aber zu klein für eine solche ist, muss das Grün halt anders her. Vor einem Jahr habe ich mich gewagt, etwas Lebendiges in meine Wohnung zu holen. Alles begann mit den ach so trendigen Kakteen. Eine super Entscheidung, schliesslich habe ich wirklich keinen grünen Daumen und alle Pflanzen, die mir bislang geschenkt wurden, mussten leider ihr Leben lassen. Kakteen hingegen sind pflegeleicht und mir scheint, je weniger ich mich um sie sorge, desto besser mögen sie mich. Abgelöst wurden die Stacheldinger dann aber von einer noch trendigeren Pflanze mit dem allgegenwärtigen Namen: Monstera Deliciosa.
Die Sprache der Monstera ist universell. Sie ist eine Ikone der Mode und der Architektur, sie steht für Reichtum und Überfluss und hat durch ihre unbändige Natur doch immer auch etwas Bedrohliches. (FAZ)
Man kommt an ihr nicht mehr vorbei und so war es dann auch, als ich spontan eine im Schaufenster sah, eine typische Kurzschlussreaktion, musste ich mir ebenso eine solche ins Wohnzimmer holen. Ich Trendopfer. Naja, in Wahrheit hat es sich ausgezahlt: sie lebt immer noch und ich konnte mir damit beweisen, dass ich doch nicht so eine schlechte (Pflanzen-)Mama bin. Pünktlich jeden Sonntag wird gebadet. Ja richtig gelesen. Ich lasse also Wasser in der Badewanne ein, stelle die Monstera etwa 15 Minuten rein und besprühe derweil die Blätter mit dem kühlen Nass.
Dafür sehe ich nur noch die Hälfte meines Fernsehers. Die Gute will mich auch noch erziehen. Ich mag sie trotzdem und genau deswegen so sehr. Kaum sehen wir uns zwei Tage nicht, entsteht auch schon ein neues Blatt. Und ich gucke verdutzt und bin stolz auf mich, ist sie noch immer am Gedeihen und nicht schon längst auf dem Friedhof. Das kleine Monster hat also Muttergefühle in mir geweckt und so ist es nicht weiter verwunderlich, sieht meine Wohnung nach und nach grüner aus.
Oder genauer gesagt: der letzte IKEA-Besuch ist schuld daran. Nicht nur, dass es einige neue Pflanzen im Sortiment gegeben hat, auch die Blumentöpfe sind nun nicht mehr nur weiss, grün oder violett. Von Terracotta bis zu goldenen Exemplaren findet man jetzt eine breite Variation an Pflanzenbehältern. Ich bin ja aktuell ganz angefressen von dem Kontrast des erdigen Terracotta und dem edlen Gold, beide Töne gleichen sich aus und lassen die Pflanzen zu richtigen Eyecatchern avancieren.
Obwohl ich das Grün richtig mag, sind es aber doch bunte Blumen, die Laune machen. Regelmässig gönne ich mir samstags ein Bouquet, um dann aber leider feststellen zu müssen, dass ich doch zu wenig zu Hause bin, um die Blumen in voller Pracht geniessen zu können. Dafür hat IKEA nun aber auch eine Lösung für mich bereit, die ich nie für möglich gehalten hätte. Das Zauberwort heisst: Kunstblumen. Igitt, dachte ich bisher. Dieses Plastikzeugs kommt mir nicht ins Haus. Falsch gedacht, denn hier haben die Schweden ein neues Level erreicht! Auch beim näheren Betrachten sehen die Blumen nicht «billig» aus, sie tun eigentlich ganz genau das, was sie sollen: dekorieren. Und so erfreue ich mich an meiner grossen (falschen) Dahlie und einigen hübschen Nelken auf meinem Tisch – und zwar das ganze Jahr über.
– In Zusammenarbeit mit IKEA Schweiz – zu 100% meine subjektive Meinung. –