Kayla Itsines: die harte Realität

Kayla Itsines Statusbericht Fab

So, Karten auf den Tisch: Während die fleissige Eve in den letzten vier Wochen ordentlich Gas gegeben hat und die Sportschichten auch noch nach 22 Uhr durchgezogen hat, habe ich seit Anfang Januar genau eine Kayla Itsines Woche fix gemeistert. Ups. Ja, ich bin ehrlich und gebe zu:

Für Sport hatte ich im letzten Monat keinen Nerv und noch viel weniger Zeit.

Es gibt sie, diese Zeiten, in denen der Tag weniger Stunden hat, als man eigentlich nötig hätte. In diesen Phasen bin ich in meinem Job ein stark engagiertes, fleissiges Bienchen und arbeite erbarmungslos konsequent auf ein Ziel hin. Der berühmte Tunnelblick stellt sich ein und ich beginne nur noch kurzfristige Prioritäten zu setzen: Arbeiten, Schlafen, Essen und das ganze Spiel wieder von vorne. Anstelle einer ausgeglichenen Work-Life-Balance treten die spätabendlichen Hauptbahnhof-Menüs und das Erledigen von «To-do-Listen» in den Vordergrund. Auf einer solchen Liste war das Kayla Itsines Programm natürlich nie gelandet, denn sonst hätte ich es nie über mich gebracht, den Task als erledigt durchzustreichen. Die disziplinierte Haltung, welche ich bei meiner Arbeit zeige, verflüchtigt sich bei wiederholenden Sportprogrammen ruck, zuck. Man könnte sogar plakativ sagen: Sie überholt mich und lässt mich links liegen.

Es ist aber nicht so, dass der «innere Schweinehund» kampflos gewonnen hat. Man sagt ja, der Mensch ist ein Gewohnheitstier – also habe ich eigentlich fixe Sporttage festgelegt. Wiederholung macht schliesslich den Meister! Einmal aus dem Takt muss man das Training allerdings nachholen. Flexibilität ist da plötzlich das A und O und schon ist man aus dem Trott oder muss plötzlich vier Trainings ins Wochenende packen. Seien wir ehrlich, am Wochenende gibt es auch anderes zu tun. Und hier beginnt das eigentliche Dilemma: Ich schaffe nicht alle geplanten Trainingseinheiten, meine Unzufriedenheit steigt von Mal zu Mal und damit ist auch bereits der erste Schritt zum gedanklichen Ausstieg eingeleitet.

Wie kann man also die Disziplin hochhalten? Das möchte ich von dir wissen lieber Leser! Verrätst du mir deine Tipps wie man nebst unregelmässigen Arbeitszeiten trotzdem alles unter einen Hut bringt? Wie kann ich mich nach einem langen Arbeitstag motivieren und nicht direkt mit voller Wucht aufs Sofa knallen? Wie schaffe ich es, zuerst die Muskeln in Bewegung zu bringen, bevor es in die Entspannung geht? Momentan steige ich wieder ins Kayla Itsines Programm ein, aber ein fieser Husten zwingt mich, alles etwas langsamer anzugehen. Ist das vielleicht der Schlüssel zum Erfolg: kontinuierliche Steigerung?

Eine positive Nachricht kann ich immerhin vermelden, aufgrund der akuten Grippeviren habe ich fleissig und im grossen Stil Vitamine zu mir genommen – meist in Form von frisch gepresstem Saft. Aber auch an der Salatfront habe ich mir viel Grünes und Gesundes zubereitet, obwohl mein lieber Arbeitskollege L. zu sagen pflegt:

Salat ist schlecht für den Bizeps! Und das wäre dann ja wieder kontraproduktiv.

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8 Comments

  • Hi
    Ich kenne dieses Gefühl, auch ich bin ein ehrgeiziges Bienchen (vor allem wenn es um meinen Job geht) ABER ich hab jetzt den Dreh raus: jeden morgen 30-45 min Übungen, meistens aus dem Kayla program, am Wochenende Yoga oder Jogging… Der Morgen gehört mir und mittlerweile stehe ich um 5:30 auf, aber es lohnt sich!!
    Liebe Grüße aus London, lela

    • Liebe Manuela, wunderbar von deinem Weg zu hören und das sogar aus London! Uff, 5.30h das hört sich sehr früh an, aber man soll ja nichts unversucht lassen. Obwohl ich mich am morgen früh ja meistens noch etwas schlaff und unbeweglich fühle. Ich werde es testen und im nächsten Statusbericht gerne über deinen Tipp schreiben. Liebe Grüsse zu dir nach GB, Fab

  • Zwei lesenswerte Artikel zum Thema (aus der Sicht von Läufern) sind die folgenden:

    -Wie du Zeit für alles findest ( http://www.bevegt.de/zeit-nutzen/ )

    „“Niemand hat Zeit für alles, was er gern tun möchte, und deshalb setzen wir ständig Prioritäten. Wenn jemand sagt, er habe keine Zeit für Sport, dann heißt das im Grunde: Sport hat für mich keine hohe Priorität.”

    – Wie du den Sport zum Teil deines Lebens machst ( http://www.bevegt.de/sport-gewohnheit/ )

    „Es fängt aber sicherlich damit an, dass du einen Sport findest, der dir Freude bereitet“

    Mit anderen Worten, wenn neben dem Job, Essen und Schlafen keine Zeit für Bewegung bleibt, wäre der Job wohl ernsthaft zu hinterfragen, ausser TV etc. hat höhere Priorität als körperliches Wohlbefinden. Und wenn sich aus Kayla’s Workout keine Befriedigung ergibt, dass man es längerfristig machen WILL, gibt es sicherlich genügend andere Möglichkeiten sich fit zu halten. Tanzkurse, Spinning, Rowing, Pilates, Tennis, etc. etc.

    • Lieber André, da triffst du den Nagel auf den Kopf, wenn du mich fragst. Ja, einerseits gilt es Prioritäten zu setzen und auch mal «Nein» sagen zu können. Sich dabei zu fragen, was einem wirklich wichtig ist. Man kann nicht alles machen und ein Sportprogramm so durchzuziehen, wie es Kayla vorschreibt, ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Dein weiterer Input «den Job zu hinterfragen» kann ich ebenso unterschreiben. So erging es mir vor zwei Jahren, also habe ich meine Prioritäten neu gesetzt und mich gegen ein Leben mit «Arbeit, Essen, Schlafen» entschieden. Heute ist mein Job immer noch herausfordernd, spannend aber eben auch etwas entspannter, habe einen Chef, der Überstunden genauso schätzt wie auch mal ein früheres Verabschieden aus dem Büro. Und auch mal ein «Morgen» oder «Nein» akzeptieren kann. Da hatte ich Glück und bin dankbar dafür. Alles braucht seine Zeit und ist ein Prozess. Ich pflichte aber Fab besonders in einem Punkt bei: Wenn man auf Energiesparlampe schaltet, weil der Job in einer Phase gerade sehr anstrengend ist, überschattet der Tunnelblick oftmals alles. Man verliert dadurch schnell den Überblick und wenn man sich dann in solchen Zeiten Sport als Termin in die Agenda einträgt, hilft es diesen Überblick wenigstens so wiederzubeschaffen und hilft einem auch die Prios wieder zu ordnen. Ausserdem: In solchen Zeiten ist man auf die Unterstützung von Freunden besonders froh, Fingerpointing hilft dabei weniger. 🙂 In diesem Sinne: auf ein motivierendes und priorisierendes 2015!

      • Absolut einverstanden! Ich bin sogar ganz generell grosser Befürworter für „Sport in die Agenda“, genau wie Silvia unten schreibt. Und fingerpointing sollte das eigentlich nicht sein, steht ja im zweiten Artikel, wie wichtig Freunde für die Motivation sind 😉

        • Lieber André, vielen Dank für die Links und deinen Input. Ich bin sicher, davon kann nicht nur ich profitieren. Ja, man kann nicht alles haben, dies ist mir völlig bewusst und da stimme ich mit dir überein. Man muss für sich persönlich definieren, wo man seine Energie einsetzen will oder kann. Mit diesem Artikel will ich aber vor allem zeigen, dass man auch einmal scheitern darf. In unserer heutigen Gesellschaft geht es immer mehr darum, in allem zu glänzen: Im Job muss man möglichst flexibel und maximal belastbar sein. In der Freizeit eine gesunde Ernährungsweise leben und eine erfolgreiche Marathon Teilnahme vorweisen. Das alles natürlich integriert in ein blühendes Sozialleben. Einmal etwas auf Anhieb nicht zu schaffen oder einfach keine Energie mehr dafür zu haben, das wird viel zu wenig thematisiert. Daher: Ich freue mich über Methoden und Wege, wie andere mit dieser Problematik umgehen, denn ich bin sicher, es geht nicht nur mir so 🙂

  • Ach liebe Fabs, ich versteh Dich gut. Für mich geht es nur, weil ich das auf 1x pro Woche beschränke. Dafür mache ich es seit 3 Jahren (fast) ununterbrochen – Ausnahmen sind Ferien/Krankheit, aber nie aus Faulheit oder keine Zeit – und da ich eber ein Abendmensch bin, ist der Montagabend mein fixer Tag. Also mein Tipp: jour fix und das als oberste Priorität stecken. Unter dem Strich muss ich eben ehrlich sagen, kann ich die Leistung im Job nur erbringen, wenn ich ausgeglichen bin und dafür ist mein „Bootcamp Training“ eben ideal. 🙂 Das bringt mich total an die Grenzen – körperlich als auch mental. Also: good luck beim Weitermachen! Never give up. S.

    • Liebe S. Vielen Dank für deine Unterstützung. Haha, vielleicht sollte ich den Military Drill auch selber einmal spüren anstatt selber nur die Sklaventreiberin zu sein. Und weniger ist immernoch besser als gar nichts, sicherlich auch ein Ansatz den ich jetzt verfolge.

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