Wie stolz war ich als 16-Jährige auf meine klimpernde Ohrschmuck-Sammlung. Besonders bunt, gross oder speziell waren die Stücke alle – und vor allem in grosser Anzahl vorhanden. Diese Schätze hortete ich in einer kleinen Schatulle, und jedes Mal wenn ich ein Paar ausgewählt hatte, ging das Entwirren des Knäuels los. Im damals jugendlichen Leichtsinn regierte das Motto: Masse statt Klasse. Leider.
Dann kam ich in Kontakt mit den ersten Modeblogs und plötzlich war der Ohrschmuck vergessen. Fortan setzte ich meinen Hals, meine Handgelenke oder die Finger in Szene. Die Schmuckstücke fürs Ohr blieben für viele Jahre vergraben, sodass ich mir gar nicht mehr sicher war, ob meine Ohrlöcher nicht gar schon wieder zusammengewachsen waren.
Nach längerer Flaute haben dann einige (Schmuck-)Designer das Ohr für sich entdeckt und fernab von den klassischen Creolen und Steckern neuartige Schmuckkreationen entworfen. Letztes Jahr wurden dank der nordischen Kreativität auch wieder die «spiessigen» Perlen richtig trendig.
Im 2016 hat sich der Schmuck erneut weiterentwickelt: Mit Formen und Funktionalität wird gespielt, alles neu interpretiert und es scheinen keine Grenzen vorhanden zu sein. Das macht die Entwicklung auch so spannend und freut lediglich mein Sparschwein etwas weniger.
Auffallend aber trotzdem dezent, so mag ich es. Aus diesem Grund habe ich folgende drei Designs als meine momentanen Lieblinge erkoren:
WALD x Stilnest
Die Wald-Girls haben mit Stilnest diese Kreationen gezaubert, und wie im Headerbild zu sehen ist, trägt man sie idealerweise gemeinsam. Das oberste Stück ist bereits in meinem stolzen Besitz und ich trage es jetzt, um herauszufinden, ob ich ein Helix-Piercing tatsächlich will oder ob das nur ein kurzfristiges Bedürfnis ist.
Tada & Toy
Tada & Toy überzeugten mich bereits vor zwei Jahren. Jetzt zeigen sie mit den Needle & Thread Hoops ein Modell, dass sich je nach Anzahl Ohrlöcher unterschiedlich tragen lässt. Solche Finessen überzeugen mich einfach immer!
Studio Mason
Das Schweizer Studio zeigt, wie man Glückskekse modisch täglich tragen kann. Das Delta-Modell ist auffällig in der Grösse, dafür im Design dennoch schön reduziert.
Dies sind also die drei Schmuckstücke, für die es sich zu sparen lohnt. Denn seit meinem Sammelwahn vor gut 15 Jahren hat sich auch mein Konsum verändert: Weniger dafür exklusiver. Das schöne daran ist, dass die Schmuckstücke, welche mit viel Liebe entworfen und umgesetzt werden, eine zeitlose Alterung haben und mit etwas Patina sogar noch mehr Charme erhalten. An alle Schmuckdesigner da draussen: bitte mehr davon!